Marburg. Das DGD Diakonie-Krankenhaus Wehrda übernimmt zum 1. April 2025 die Marburger Medizinische Versorgungszentrum (MMVZ) am Krekel GmbH und damit eine Säule des Gesundheitszentrums Marburg. Was ist der Grund für diese Transaktion? Uwe Happel, Inhaber und Gründer des etablierten Gesundheitsstandorts und der „MMVZ GmbH“ als Betreibergesellschaft, erläutert: „Es wird nach 20 erfolgreichen Jahren Zeit, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Mit diesem Besitzerwechsel sichern wir weiterhin einen wichtigen Teil der ambulanten Versorgung in Marburg und schaffen ein solides Fundament.“ Das DGD Diakonie-Krankenhaus Wehrda sei ein „verlässlicher Partner und Nachfolger – ich weiß die Gesellschaft in guten Händen“.
Uwe Happel verdeutlicht: „Es war Zeit für frischen Wind und ich habe mich ganz bewusst nicht für das erstbeste Angebot entschieden, sondern für das tragfähigste Konzept sowohl für unsere Mitarbeitenden als auch unsere Patientinnen und Patienten.“ Die Familie Happel bleibt weiterhin Eigentümer der Immobilien am gesamten Standort des Gesundheitszentrums Marburg (GZM) und leitet weiter unverändert die eigenständigen Unternehmen Therapiezentrum Reha Fit Am Krekel GmbH, vita fitness GmbH & Co. KG und die Medical Center Clinic Marburg GmbH (MCCM).
Das Diakonie-Krankenhaus betreibt die Praxen weiter und übernimmt die MMVZ GmbH und damit die an die Gesellschaft gebundenen Arztsitze für Innere Medizin, Orthopädie, Kardiologie und Allgemeinmedizin am Standort, die durch hoch qualifizierte Fachärzte besetzt sind.
Über den Besitzerwechsel informierten Uwe Happel und Sebastian Spies, Geschäftsführer des DGD Diakonie-Krankenhauses Wehrda, jüngst gemeinsam die Mitarbeitenden des MMVZ. Für die Fachkräfte wird sich im Berufsalltag zunächst wenig ändern, denn das komplette Personal – also sowohl die etwa 20 Mitarbeitenden der Gesellschaft sowie die vier Ärzte – werden übernommen, alle laufenden Verträge haben weiterhin Bestand. Sebastian Spies versicherte: „Veränderung bedeutet immer auch etwas Unsicherheit, aber Sie brauchen keine Sorge vor dem 1. April zu haben – ich verspreche Ihnen, dass wir für einen ruhigen, durchdachten Wechsel sorgen und gemeinsam mit Ihnen die Erfolgsgeschichte des MMVZ weiterführen werden.“
Neue Geschäftsführerin wird Laura Trier, die vor Ort die Geschicke des MVZ am Krekel leitet. Sie ist für die Mitarbeitenden somit die erste Ansprechpartnerin. „Laura Trier wird dafür sorgen, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen sehr schnell in unsere Dienstgemeinschaft des Diakonie-Krankenhauses integriert werden. Teamgeist und eine tiefgehende Mitarbeiterzufriedenheit sind nämlich die wesentlichen Grundlagen für eine sehr gute Patientenversorgung“, so Spies.
Er freue sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und gute Zukunft für den „Gesundheitsstandort GZM“. „Das MMVZ ist ein sehr gutes und zukunftsfähiges Konstrukt, eine engere Anbindung an unsere Klinik als wichtiger Medizin-Standort im Landkreis passt da hervorragend“, betont der Geschäftsführer. Uwe Happel ist fest davon überzeugt, dass seine Mitarbeitenden beim Diakonie-Krankenhaus als neuem Gesellschafter sehr gut aufgehoben sind: „Ein MVZ braucht eine intakte Mitarbeiterstruktur und für euch wünsche ich mir einen Arbeitgeber, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht und einen solchen haben wir mit dem Diakonie-Krankenhaus ganz sicher gefunden“, sagte Uwe Happel bewegt und voller Dankbarkeit über die Kooperation.
Warum hat sich die Klinik für diesen bedeutsamen Schritt entschieden? Dieser bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Das Konzept des MMVZ als eine der wichtigen Säulen des Gesundheitszentrums Marburg besteht in einer engen Verzahnung mit den insgesamt über 50 Fachärzten verschiedener Fachrichtungen und weiterer Unternehmen am Standort (Reha Fit, vita fitness, MCCM und die Ärztehäuser Am Krekel).
Die Praxen des MMVZ arbeiten eng zusammen – ganz im Sinne der Patientinnen und Patienten. So profitieren diese von kurzen Wegen und schnellen Kontakten zu ihrem Facharzt oder ihrer Fachärztin. Eben diesen Kreislauf möchte das Diakonie-Krankenhaus stärken und durch den stationären Bereich noch ergänzen, der am Standort des GZM durch das OP-Zentrum der MCCM GmbH nur teilweise abgedeckt war. Durch diese Kooperation eröffnen sich gerade für gesetzliche versicherte Patientinnen und Patienten weitere Möglichkeiten. Die Klinik schafft so eine neue Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung und damit „eine wichtige Versorgungskette, ein ganzheitliches Angebot - alles ist miteinander verbunden und liegt in einer Hand“, lobt Sebastian Spies. Davon würden die Patientinnen und Patienten enorm profitieren, auch in der ambulanten Nachsorge.
Die Vorteile zeigt er anhand eines fiktiven Beispiels: „Eine bewegungseingeschränkte Patientin mit Gelenkproblemen geht vielleicht seit Jahren zum Orthopäden im MMVZ, parallel zur Physiotherapie im dortigen Therapiezentrum und ins Fitnessstudio nebenan. Irgendwann benötigt sie jedoch ein neues, künstliches Kniegelenk und damit eine Operation. Diese Möglichkeit hat sie vor Ort nicht, dafür aber im Diakonie-Krankenhaus bei den dortigen renommierten Experten im Bereich Endoprothetik, auch Gelenkersatz genannt. Ihr behandelnder Arzt im MMVZ hat nun einen direkten Draht zur Klinik als neuem Gesellschafter. Auf der anderen Seite können sich die Chirurgenteams in Wehrda auf kurzen Wegen mit jenen Kolleginnen und Kollegen abstimmen, welche die Vor- und Nachsorge übernehmen. Bei einer so engen, lückenlosen Zusammenarbeit bleiben für die Patientinnen und Patienten keine Fragen offen und das schafft eine optimale Versorgungssicherheit“, freut sich Sebastian Spies.
Ein weiterer Pluspunkt: Durch die Ambulantisierung werden künftig ambulante Operationen eine größer werdende Rolle im Medizinsektor einnehmen. Mit der Übernahme des MMVZ reagiert das Diakonie-Krankenhaus somit zugleich auf neue Anforderungen im Zuge der Krankenhausreform und sorgt für einen deutlichen Ausbau der sektorenübergreifenden Versorgung. Mit dem seit 2022 am Markt etablierten OP-Zentrum der MCCM GmbH besteht eine optimale Infrastruktur modernster Prägung, die vom DGD Diakonie-Krankenhaus Wehrda für seine Patientinnen und Patienten zukünftig ebenfalls genutzt werden kann. Die wohnortnahe stationäre Behandlung im Krankenhaus wird mit ambulanten Leistungen verknüpft. Dieser Forderung der Politik kommt das Diakonie-Krankenhaus schon jetzt nach und leistet somit einen bedeutsamen Beitrag für die flächendeckende medizinische Versorgung der Zukunft im Landkreis Marburg-Biedenkopf.