Gelebte Kooperation auf Augenhöhe

Innere Medizin: DGD Diakonie-Krankenhaus Wehrda und Universitätsklinikum Marburg intensivieren Zusammenarbeit

Das DGD Diakonie-Krankenhaus Wehrda und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) kooperieren bereits seit Jahren partnerschaftlich. Nun bündeln die Häuser ihre Kräfte auf einem weiteren Fachgebiet: Gemeinsam ist es beiden Krankenhausleitungen gelungen, Professorin Ulrike Denzer und Dr. Holger Ahrens für die Innere Medizin im Diakonie-Krankenhaus zu gewinnen. Die Ärzte leiten die Abteilung gemeinsam, bringen ihre fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen vom UKGM mit, wo sie auch weiterhin tätig sind.

Für Sebastian Spies, Geschäftsführer der DGD Diakonie-Krankenhauses Wehrda gGmbH, steht fest: „Diese personellen Veränderungen heben die langjährige, sehr gute Kooperation mit dem Universitätsklinikum Marburg auf ein neues Niveau.“ Ziel dieser intensiveren Kooperation seien eine „noch engere Abstimmung und ein noch intensiverer fachlicher Austausch sowie eine Optimierung der regionalen Patientenversorgung während und nach einem stationären Krankenhausaufenthalt. Das ist Patientenversorgung aus einem Guss – im Marburger Land und darüber hinaus“, so Spies.

Das medizinische Spektrum am Diakonie-Krankenhaus wird durch die beiden Ärzte stark erweitert. Professorin Denzer ist Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie und hat am UKGM die interventionelle Endoskopie, die sie auch weiterhin verantwortlich leitet, klinisch und wissenschaftlich auf modernstes Niveau gebracht. Ihre weit überregionale Expertise spiegelt sich auch in ihrer Präsidentschaft für die Deutsche Gastroenterologische Fachgesellschaft (DGVS) in diesem Jahr. Nun ist sie im DGD Diakonie‐Krankenhaus Wehrda zudem Chefärztin der Inneren Medizin. „Durch die Kooperation mit dem UKGM können die komplexeren Fälle in der Gastroenterologie, vor allem in der Endoskopie, gelöst werden“, beschreibt sie.

Mit der neuen Kompetenz steigen sowohl die Qualität der Patientenversorgung als auch die Sicherheit. „Unsere Patientinnen und Patienten leiden häufig unter komplexeren Krankheitsbildern. Daher ist die Konstellation aus Gastroenterologie plus Kardiologie ein sehr sinnvolles Konzept“, erläutert die neue Chefärztin der Abteilung. Sie verdeutlicht dies mit einem Beispiel: „Ein älterer Patient kommt mit Gelbsucht, hier gibt es mehrere Ursachen von einfachen Gallensteinen bis zur komplexen endoskopischen Ableitung der Gallenwege bei Tumoren. Letztere können am UKGM schnell und hochprofessionell behandelt werden. Anschließend kann der Patient direkt nach Wehrda zurückverlegt werden“, so Denzer. Im Diakonie-Krankenhaus können chirurgische Folgebehandlungen wie beispielsweise eine laparoskopische Gallenblasen-Entfernung in Schlüssellochtechnik erfolgen. Auch bei komplexeren gastroenterologischen Erkrankungen, wie etwa entzündlichen Darm-Erkrankungen, Blutungen und insbesondere bei Diagnose von frühen Tumoren im Magen-Darm-Trakt, profitieren die Patienten von der neuen Kooperation. Denn: „Diese können entweder in Wehrda oder mit modernsten endoskopisch minimalinvasiven Techniken im Universitätskrankenhaus nach aktuellstem Stand der Wissenschaft entfernt werden. Dadurch lassen sich gerade bei den frühen Tumoren im Magen-Darm-Trakt häufig Operationen vermeiden.“

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die kardiologischen Fälle jetzt gezielter zugewiesen werden. Die Kardiologie beider Kliniken arbeitet auf höchstem Niveau. Dr. Holger Ahrens ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie war zuvor am UKGM als Bereichsleiter des Herzkatheterlabors tätig. Mit der Kooperation wechselt er den Standort und ist nun Leitender Arzt der Inneren Medizin und Kardiologie für das Diakonie-Krankenhaus. „Gerade bei komplexen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel komplizierten kardiologischen Eingriffen, ist der intensive Austausch von besonderer Bedeutung“, betont Ahrens. „Letztlich geht es vor allem um Qualität und um Patientensicherheit“.

Als akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Marburg besteht bereits seit langer Zeit nicht nur bei Lehre und Forschung, sondern vor allem auch in der Patientenversorgung eine Zusammenarbeit. Dabei ist gerade die enge Verbindung der Kardiologie zum universitären Herzzentrum von besonderer Bedeutung, da den Patienten so ein Zugang zu modernster Therapie im Universitätsklinikum ermöglicht wird. Nicht zuletzt wird zum Beispiel Patienten mit der Indikation für einen Herzklappenersatz durch die Kooperation ein Zugang zu Medizin auf Spitzenniveau geboten. Dies gilt auch für die interventionelle Therapie von Herzrhythmusstörungen und Versorgung von Patienten mit Gefäßerkrankungen.

Das große Plus des DGD Diakonie-Krankenhaus Wehrda ist die jahrelange Erfahrung mit der Behandlung hochbetagter Patienten in der Geriatrie. „Wenn die Akutprobleme gelöst sind, ist die unmittelbare Nähe zur Geriatrie mit der Möglichkeit der Verlegung und der weiteren Rehabilitation sehr sinnvoll. Besonders die familiäre Atmosphäre im Diakonie-Krankenhaus machen es dabei für die älteren Patienten sehr attraktiv“, erläutert Professorin Denzer.

Dr. Claudia Fremder, Fachlicher Vorstand der DGD-Stiftung, betont: „In unserem Landkreis leben mehr als 248.000 Menschen. Wir freuen uns sehr über die neue Kooperation. Durch sie bieten unsere Häuser diesen Menschen im Bedarfsfall gebündelt umfassend sowohl eine Diagnostik als auch eine Therapie und die Nachbehandlung an. Denn das ist das große Ziel der erweiterten Zusammenarbeit: Die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region zu verbessern und Versorgungsbrüche zu vermeiden.“ Die DGD-Stiftung ist Trägerin unter anderem des DGD Diakonie-Krankenhauses Wehrda. Außerdem gehören weitere Kliniken, Medizinische Versorgungszentren, Rehakliniken, Pflegeeinrichtungen und zwei Pflegeschulen zum Verbund, in dem mehr als 3.300 Mitarbeitende beschäftigt sind.

Dr. Sylvia Heinis, Kaufmännische Geschäftsführerin des Universitätsklinikums Marburg, sagt: „Durch die noch engere Verzahnung unserer beiden Kliniken schaffen wir zusätzliche Vorteile für unsere Patientinnen und Patienten, deren Behandlung oder unterschiedliche Behandlungsphasen zielgenau in dem Haus erfolgen können, das die jeweils besten Voraussetzungen und Bedingungen bietet. Die Grund- und Regelversorgung und die universitäre Maximalversorgung stehen nicht nebeneinander oder gar in Konkurrenz, sondern müssen im Sinne der Patientinnen und Patienten gemeinsam gedacht werden.“

 

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